Die Geschichte der Residencehotels Gruppe

Lorenzo Conci, CEO Residencehotels Spa

Residencehotels ist ein Familienunternehmen, nicht nur, weil es zu einem einzigen Familienkreis gehört, sondern auch in dem Sinne, dass man hier wie eine große Familie zusammenarbeitet.
Zahlreiche Mitarbeiter sind seit mehr als 20, 25 und sogar 30 Jahren bei uns beschäftigt, und einige von ihnen haben in unserem Unternehmen angefangen und sind immer bei uns geblieben.
Dies ist seine Geschichte.

In der unmittelbaren Nachkriegszeit begannen die Brüder Fabio (1920) und Alessandro Conci (1909), beide Ingenieure, mit dem Baugeschäft. Fabio wurde vom Militärdienst befreit, weil er an einer Venenentzündung litt und er graduierte 1943 in Bologna.
Alessandro hingegen war nach Abschluss seines Studiums am Politecnico di Milano 1932 als Leutnant in die Armee eingetreten und hatte in Afrika gekämpft. Von den Briten gefangen genommen, kehrte er Ende 1946 nach Trient zurück. Fabio, der bereits als Bauunternehmer begonnen hatte, empfing ihn mit offenen Armen und gemeinsam gründeten sie die Firma Alessandro und Fabio Conci Costruzioni.

Es bestand die Notwendigkeit und der Wunsch wieder, neu anzufangen: Die Bombenangriffe der Alliierten hatten einen großen Teil des Stadtzentrums zerstört, und es gab Arbeit für alle.
Die 50er Jahre waren in der Tat die des Wiederaufbaus. Häuser, kommerzielle Aktivitäten und Infrastruktur, nämlich Brücken, Straßen, Wasserkraftwerke…. Das Unternehmen beschäftigte bis zu 500 Mitarbeiter bei einer nahezu stabilen Belegschaft von 300.

In den 60er Jahren brachte der wirtschaftliche Aufschwung, das so genannte italienische Wunder, nämich eine starke Abwanderung vom Land in die Städte, in denen eine lebhafte industrielle Tätigkeit aufblühte.
Güter wie das Auto oder das Eigenheim gelangten allmählich für immer mehr Italiener in Reichweite. Die städtischen Ballungsräume dehnten sich aus und verloren die Gestalt, die sie jahrhundertelang geprägt hat, Vorstädte und Bauboom erlebten ihre Geburtsstunde.

Viele waren die Initiativen, die die Firma CONCI in Trient durchführte, und das Interesse verlagerte sich auch in die Berge, wo die moderne Idee des Wochenendes und der Feiertage den heimischen Zweitwohnungsmarkt ankurbelte. Fabio gehörte zu den Ersten, der die Zeichen dieser Zeit erkannt hat, weil er selbst ein leidenschaftlicher Skifahrer war.
Die Leidenschaft für die Berge mit den Sommerausflügen in der Brentagruppe und den ersten Besteigungen wurde in den 30er Jahren dank seines älteren Bruders Alessandro geboren. Elf Jahre Unterschied ist viel in diesem Alter. Alessandro hatte bereits 1935/36 die großen Kletterer der damaligen Zeit kennen gelernt, wie die Brüder Bruno und Catullo Detassis aus Trient und Ettore Castiglioni, die ihm von gemeinsamen Freunden in Mailand vorgestellt wurden. Alessandro wird die auf den von letzteren eröffneten Routen in der Brentagruppe oft an zweiter Stelle klettern. Er hatte auch einen seltenen Vorteil unter jungen Leuten jener Zeit, nämlich die wirtschaftliche Unabhängigkeit, die nötig war, um sich seinen Leidenschaften widmen zu können. Berühmt in der Familie ist ein Brief, in dem Alessandro an Fabio aus Sizilien schrieb, wo er als Ingenieur für die SCAC (Societa Cementi Armati Armati Centrifugati – die für Lichtmasten, um genau zu sein) arbeitete, etwa wie folgt schrieb: „Ich freue mich zu hören, dass unsere Eltern dir die Erlaubnis gegeben haben, den Sommer in der Brenta zu verbringen, aber da die Erlaubnis nicht ausreicht, schicke ich dir Lire…“, und das Geld beilegte.

So konnte Fabio dank Alessandro zu den jungen Leuten aus Trient stoßen, die von den umliegenden Bergen fasziniert waren und im Winter Skifahren lernten. Es gab etwas wirklich Inniges und Romantisches, das ihn zu den Gipfeln führte, und insbesondere einen Ort vor der Sellagruppe in Gröden, wo Fabio (er erzählte es mir, als wir beim Skifahren vorbeikamen) sich selbst versicherte, dass die Entscheidungen für Leben und Arbeit so getroffen werden sollten, dass er in dieser Umgebung bleiben und diese Landschaften für den Rest seines Lebens genießen konnte.

Die Freunde, die er häufig traf, teilten die Leidenschaft für den Sport und den Skirennsport, deren Weltmeister sie bewunderten: Zeno Colò, der ruppige toskanische Freund von Fausto Coppi, und unter anderem Toni Sailer, der legendäre junge Mann aus Kitzbühel, der bei den Olympischen Spielen 1956 in Cortina drei von drei Rennen gewonnen hatte.

Seine Teilnahme an der Umwelt zeigte, dass Fabio auch über die Fähigkeiten eines Organisators verfügte und bereits Ende der 40er Jahre war er Präsident des Trentiner Komitees des FISI (Italienische Wintersportverband). Danach war er 12 Jahre lang nationaler Vizepräsident und von 1964 bis 1970 Präsident des italienischen Wintersportverbandes.

In dieser Funktion half er den jungen Grödner Förderern, die alpinen Skiweltmeisterschaften im Februar 1970 nach Gröden zu holen und dank eines dichten Netzes internationaler Allianzen, die er als Präsident des FISI und Mitglied des FIS-Rates geknüpft hatte, gelang es ihm den Zuschlag für den FIS-Kongress in Beirut zu erhalten.

Das erste von den Conci errichtete Wohnungseigentum in den Bergen befand sich in Madonna di Campiglio, in der Ortschaft Fevri, in der Nähe der Seilbahn Spinale. Es bestand aus 3 Häusern, von denen das zentrale, ein Hotel, vermietet wurde. Die ersten Wohnungen wurden 1963 verkauft und der Verkauf erfolgte unter dem Motto: „Urlaub im eigenen Heim durch den Kauf einer Wohnung im Residencehotel…“. Sie wurden möbliert verkauft: Der Architekt war Joe Colombo, damals ein etablierter Designer. Vorbild sind die französischen Alpen, die Fabio mehrmals besuchte, um die Rennen seiner Athleten zu verfolgen, da Frankreich damals im alpinen Skisport führend war.
In diesen Jahren hatte er zwei weitere Wohnkomplexe in Campiglio bauen lassen, den Nardis und den Mandron in Ragoli, eine Eigentumswohnanlage in San Martino di Castrozza, eine in Bellamonte und eine in Wolkenstein in Gröden. Alle zwischen 1963 und 1969.

Im Juni 1970 trat Fabio in der Mitte seiner zweiten Amtszeit als Präsident des FISI zurück, bitter enttäuscht von der Härte der erhaltenen Kritik, weil die Weltmeisterschaften von Gröden trotz eines großen organisatorischen Erfolges keine Medaille brachten (Thoeni nur Vierter im Slalom). Die Erfolge, für die er so hart gearbeitet hatte, indem er mehrere Tage pro Woche in Mailand im FISI verbrachte, standen vor der Tür, und er hatte es immer bedauert, die damaligen Erfolge nicht abgewartet zu haben. Von 1971 bis 1976 gewannen Gustavo Thoeni und Piero Gros 5 aufeinanderfolgende Weltcups sowie Weltmeisterschaften und Olympische Spiele.

Nach dem Wirtschaftsboom brachte das Ende der 60er Jahre Inflation und politische Instabilität. Mein Vater kam langsam auf die Idee, dass seine Initiativen in den Bergen keine erneuerbaren Möglichkeiten mehr baten, aber dass es sich lohnen würde, diese zu erhalten und für den Tourismus zu nutzen.

Im Jahr 1971 wurde der erste Prototyp der Residencehotels-Gruppe geboren. Onkel Alessandro hing hingegen sehr am Baugewerbe und wollte Fabio in kein neues Abenteuer folgen. Nach und nach, Anfang der 70er Jahre, schied Alessandro, der unverheiratet war und keine Erben hatte, aus dem gemeinsamen Unternehmen aus und Fabio gab der Gruppe einen neuen Firmennamen.

Bei den ersten Wohnungen handelte es sich um Wohnungen, die an einen Touristenwohnsitz angepasst waren, die Mieten galten für eine Mindestdauer von ein oder zwei Wochen, und die Hauptgeschäftsstelle in Trient bestand aus einer sehr guten Büroleiterin, der langjährigen Sekretärin meines Vaters und zwei oder drei weiteren Mädchen, die am Telefon Auskunft gaben.

Durch die Siege der Azzurri begannen die Italiener dem Wintersport zu folgen und ihn zu lieben und vor allem wollten sie Skifahren lernen und Skiurlaub machen. Die Anzahl der Touristen wuchs und 1973 wurden die Sassongher-Residenz in Wolkenstein und der Contrin in Canazei eröffnet.

Das Hotel Antares wurde sofort als ein traditionelles Hotel konzipiert und 1974 eröffnet.

1976 wurde der Bau der Residence Lastei in San Martino di Castrozza abgeschlossen, und zu Weihnachten 1977 wurde die Residence Ambiez in Madonna di Campiglio in der Nähe von Grostè eröffnet.

Der Bau von Eigentumswohnungen in Trient war mit zwei oder drei gleichzeitigen laufenden Initiativen konstant und intensiv geblieben und hat die Liquidität eingebracht, mit der die zu verwaltenden Wohnungen in touristischer Form finanziert wurden.

Ende der 70er Jahre hatten Residencehotels praktisch die Gestalt, die sie heute noch haben. Das Jahr 1981 begann mit einer negativen Wirtschaftslage und diese Wirtschaftskrise dauerte fast ein ganzes Jahrzehnt an. Die Bautätigkeit lies nach.

Wenn ich über diese lange Phase der Expansion, von der unmittelbaren Nachkriegszeit bis 1980, nachdenke, sehe ich meinen Vater als einen rationalen, pragmatischen und ehrgeizigen Unternehmer, der jedoch von der idealisierten Vision des „amerikanischen Jahrhunderts“ und des Marshallplans geprägt war. Ein Optimist, überzeugt von der Güte der menschlichen Natur und von der unaufhaltsamen Natur des Fortschritts, der die Lebensbedingungen für alle verbessern kann. Ideen, die er nicht offen durch dialektische Gespräche durchsetzte, sondern die sich in seinen Handlungen manifestierten und sein Verhalten beeinflussten.

Die Schaffung von Residencehotels war also eine Möglichkeit, durch die Formel der Wohnung auch der Mittelschicht einen Urlaub in den Bergen zu ermöglichen. Als Kind gefiel mir der Gedanke, dass mein Vater Antworten auf alle Fragen hatte, und ich fühlte mich dadurch stark.

Als ich dann aufwuchs und ihn mit geschichtlichen oder politischen Themen konfrontierte, für die es schwierig war, optimistisch zu bleiben, ohne naiv zu sein, verstand ich, dass er einen Glauben hatte, an dem er festhalten wollte, den des Amerikas der 50er Jahre, den von Walt Disney und den Filmen von Frank Capra, die der Mondlandung und die Vision des Fortschritts, wenn die große untergehende Sonne den Horizont beleuchtet. Es hat mich mehr beeinflusst, als ich zugeben möchte, und dafür bin ich dankbar.

Nach Abschluss und Militärdienst, begann auch ich 1987 zu arbeiten und die beiden Zweige des Unternehmens wurden Teil der Conci Engineers Group.

In den 90er Jahren bauten wir das Garni Aritz in Campitello di Fassa und die Residenz Lores und Boè in Wolkenstein und Santa Cristina in Gröden und begannen dann mit der Renovierungsphase. Alles wurde erneuert, die Strukturen und die Art und Weise des Tourismus. Der Bausektor spielt heute in unserer Gruppe eine marginale Rolle, und wir sind mehr als 100 Mitarbeiter in Residencehotels, die sich um Ihren Urlaub kümmern, der einen Tag oder Wochen andauern kann, immer in Gegenwart der faszinierendsten Landschaften der Dolomiten, jene, die Fabio nicht aufgeben wollte und wo jetzt seine Kinder und Enkelkinder die Gäste einladen, um sie zu würdigen.

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